Pflichtgefühl
Früher habe ich mich immer gefragt, was eigentlich den Kick geben soll beim anonymen Sex, wie es ihn zum Beispiel auch beim Parkplatzsex gibt.
Man verabredet sich mit einem völlig unbekannten fremden Mann zum Parkplatztreff. Dann steigt man ins Auto, fährt auf den bewussten Parkplatz, vögelt sich die Seele aus dem Leib und kehrt nach Hause zurück.
Mir kam diese ganze Geschichte mit dem Parkplatzsex ziemlich kalt vor.
Und dann hatte ich das erste Mal selbst einen Parkplatztreff.
Das heißt, eigentlich hatte meine Freundin das Date für die schnelle Nummer auf dem Autobahnparkplatz, aber sie musste ganz überraschend zu ihrer Schwester, die krank geworden war und Hilfe im Haushalt brauchte.
Nun wollte sie den Typen, mit dem sie zum Parkplatzsex verabredet war, aber nicht einfach sausen lassen oder versetzen. Und ihm absagen wollte sie auch nicht, denn er war gerade unterwegs auf Dienstreise und kam ohnehin an der Raststätte vorbei, an der die beiden verabredet waren zum Autobahnsex.
Da kam sie auf die Idee, die schnelle Nummer neben der Autobahn doch einfach an mich abzutreten.
Sie meinte es gut; trotzdem war ich zunächst nicht sonderlich begeistert und fuhr eigentlich nur aus Pflichtgefühl auf den Parkplatz. Der unbekannte Parkplatzsex Lover meiner Freundin erwartete eine Frau, mit der er zum Parkplatztreff verabredet war, also sollte er auch eine Frau auf dem Autobahnparkplatz vorfinden.
Selbst wenn es eine andere war; das wusste er ja gar nicht, denn die beiden hatten keine Bilder ausgetauscht, sondern nur ihre Mobil Telefonnummern – und ihre Autonummern natürlich.
Als ich ankam, war er schon da. Und der Kerl sah so gut aus und war so süß, dass es auf einmal gar kein Pflichtgefühl mehr war, sondern reine Lust, die mich zu ihm hinzog, mich zuerst in seine Arme fallen ließ und kurz darauf unter ihm in den Rücksitz seines Wagens presste ... |